von Marc Niggemann
Neukonstruktion eines Hubschraubers mit drei Rotoren und energiesparender Gashülle


Ausführliche Wettbewerbs-Version
In 
  diesem Projekt wird der Frage nachgegangen, ob das energiesparende Fliegen von 
  Blimps[1] 
  und das wendige Flugverhalten von Helikoptern zu vereinen ist. Als zweitrangiges 
  Ziel wird die Automatisierung der Steuerung gesehen, die den Piloten entlasten 
  soll. 
Es 
  wird dabei auf den Erfahrungen aus dem "Jugend forscht"-Projekt "Konstruktion 
  eines  sich selbst stabilisierenden 
  Hubschraubers mit drei Hauptrotoren" aufgebaut, welches ´99 eingereicht worden 
  ist. Dazu wurde die herkömmliche Helikopterkonstruktion mit einem Hauptrotor 
  und einem Ausgleichsrotor neu überdacht. Dies ist nötig, um den Einsatz komplizierter 
  Mechanik zu vermeiden und überhaupt eine Möglichkeit zu schaffen, eine Gashülle 
  anbringen zu können. 
Die 
  Grundform des uFO (universeller Forschungs- Observator) 
  ist ein gleichschenkliges Dreieck. An jeder Ecke befindet sich ein Zweitakt-Verbrennungsmotor 
  in einem Gestell, das individuell gekippt werden kann. Dadurch kann die Eigenrotation 
  der gesamten Konstruktion unterdrückt werden. Das Dreieck hat den Vorteil, dass 
  es immer statisch bestimmt ist. Dies erleichtert die Steuerung durch einen Computer. 
  
Weil 
  die Motoren nicht genau genug angesteuert werden können, sind luftstromverändernde 
  Klappen notwendig, die unterhalb der Motoren angebracht sind. Dadurch kann der 
  Wirkungsgrad der Motoren sehr fein verändert werden. 
Die Gashülle konnte nicht, wie eine normale Blimphülle, in Zigarrenform gestaltet werden, weil diese zwar in Fahrtrichtung einen sehr niedrigen cp-Wert und damit günstige Verbrauchswerte hat, aber auch einen großen Wendekreis aufweist, der für die vorgesehen Anwendungszwecke (s.u.) nicht akzeptabel ist.
Die für dem uFO angefertigte Hülle ist in Tablettenform gestaltet und besitzt drei Aussparungen für die Rotoren.
Die 
  Positionsbestimmung des Fluggeräts ermittelt die Lage im Raum. Dies ist nötig, 
  um die Position des uFOs zu halten. Im Flugobjekt befindet sich ein Ultraschallsender, 
  am Boden befinden sich drei Empfänger. Der Sender emittiert einen Ultraschallimpuls, 
  die Empfänger fangen den Impuls auf. Ein Mikroprozessor misst die Laufzeit der 
  Ultraschallwellen durch die Luft. Mit Hilfe der Schallgeschwindigkeit in der 
  Luft kann man aus der gezählten Laufzeit die Entfernung des Empfängers zum Sender 
  bestimmen. Der Mikrocontroller errechnet aus den drei Entfernungen die Position 
  des uFOs. 
Aus 
  dem Aufbau des uFOs ergibt sich eine notwendige Kontrolle von sechs Freiheitsgraden. 
  Aufgrund der Komplexität der Zusammenhänge zwischen diesen Freiheitsgraden und 
  der Bewegung des uFOs ist der Bedarf einer einfacheren Steuerung ersichtlich. 
  Der Prototyp sollte eine Reduzierung der Eingangsparameter bieten und darüber 
  hinaus die schwierige Aufgabe der Stabilisierung übernehmen. Für diesen Teil 
  der Autonomisierung wurde ein für diese Aufgabe konzipierter Parallelrechner 
  eingesetzt. Die einzelnen Module übernehmen die Schnittstelle zum Benutzer, 
  die Höhenerfassung per Ultraschalllaufzeitmessung, die Lageerfassung mittels 
  Winkelsensoren und die Ansteuerung der Servomotoren. Zeitaufwendige Prozeduren 
  wurden auf die eingesetzten PIC16C84 Prozessoren verlagert, die über den entwickelten 
  RSP-Bus miteinander kommunizieren. 
Dieses 
  System sollte nun in mehreren Stufen ausgebaut werden. Das erste Ziel war das 
  autonome Einhalten einer vorgeschriebenen Lage. Weitere Möglichkeiten, wie z.B. 
  das Abfahren einer vorgegebenen Route, oder auch das Auswerten von Bilddaten 
  und die Mustererkennung von Gegenständen, als auch das selbstständige Topographieren 
  von Landschaften bleiben als Aufgabe noch für die Zukunft.
Link:
[1] Blimp oder Prallluftschiff ist ähnlich einem Zeppelin, nur wird die Hüllenform durch den Gasdruck aufrecht erhalten und nicht mit einem starren Innengestell.